Als Wasserstoff-Pionier arbeitet die INNIO Group seit mehr als 30 Jahren mit derCO2-freien Energiequelle. Eine große Herausforderung bei der Entwicklung von Motoren, die mit Wasserstoff betrieben werden, ist jedoch die Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung mit grünem Wasserstoff (H2).
Durch einen Kooperationsvertrag mit einem lokalen Energieversorger sicherte sich INNIO ab 2025 die kontinuierliche Wasserstoffversorgung seines Hauptproduktionsstandorts in Jenbach über eine Direktleitung. Dies ist ein wichtiger Schritt für die Umsetzung der nachhaltigen Wasserstoff-Produktstrategie des Unternehmens. Gleichzeitig ist die Versorgung mit grünem Wasserstoff am Standort Jenbach ein Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität vor Ort.
Ab 2025
Kontinuierliche H2-Versorgung des Standorts Jenbach
220 t H2
jährlich für Jenbacher Prüfstände
1.000 kg/h
H2 -Speicherkapazität
Klimaneutral
bis 2040
Grüner Wasserstoff ist für INNIO eine zentrale Säule der Energietransformation. Um hocheffiziente Wasserstoffmotoren zu entwickeln, braucht es nicht nur Innovationsgeist, langjährige Expertise und technologisches Detailwissen, sondern auch ausreichende Mengen dieses derzeit noch raren klimafreundlichen Energieträgers. Was vielleicht fürs Erste nach einem Nebenaspekt klingt, ist doch ein wesentliches Kriterium. Denn der Verbrauch eines Jenbacher J620 Motors mit einer Leistung von durchschnittlich 2,7 MW liegt z. B. bei 200 kg H2 pro Stunde und ein Jenbacher J920 FleXtra mit einer durchschnittlichen Leistung von 7,8 MW benötigt bereits stündlich 580 kg H2. Mit Trailer-Lösungen kommt man dabei nicht sehr weit: Denn H2-Trailer verfügen über ein Fassungsvermögen zwischen 250 und 500 kg und ermöglichen damit lediglich einen Prüflauf von einer knappen Stunde – was für die laufende Weiterentwicklung dieser Motorentechnologie nicht ausreicht. Um sich die kontinuierliche Versorgung mit ausreichenden Mengen H2 zu sichern, hat INNIO deshalb für seinen Hauptproduktionsstandort Jenbach einen Kooperationsvertrag mit einem lokalen Energieversorger geschlossen. Dabei wird vorerst ein 2-MW-Elektrolyseur die Jenbacher Prüfstände mit jährlich rund 220 Tonnen Wasserstoff versorgen. Eine Erweiterungsmöglichkeit auf 6 MW und somit eine Verdreifachung der H2-Produktionskapazität ist geplant. Die Speicherkapazität ist zu Beginn auf 1.000 kg pro Stunde ausgelegt.
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Vision einer CO2-freien Energieversorgung
Um einen optimalen Energiefluss zu gewährleisten, setzt INNIO im INNIO360 Energy Lab am Hauptproduktionsstandort in Jenbach das firmeneigene Energiemanagementsystem aus der digitalen Plattform myPlant ein, in das alle Energieströme und Bedarfe eingehen und nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten gesteuert werden. Als Primärenergie sind neben Pipelinegas zukünftig auch H2 und Bio- bzw. Sondergase bei den Prüfläufen der Jenbacher Motoren vorgesehen. Um auch CO2-freie Energiequellen (neben Photovoltaik, Wasserkraft, Power-to-Heat mit Strom aus dem Netz und Wärmespeicher) nutzen zu können, werden auch die Feldtest-Motoren und der Heizkessel im INNIO360 Energy Lab auf ein Zweigas-System (H2/Pipelinegas) umgerüstet. Dabei werden die Abwärme aus den wärmetechnisch angeschlossenen Prüfständen sowie die über Power-to-Heat und aus der H2-Produktion umgewandelten Wärmemengen vorerst im Werk selbst genutzt und in weiterer Folge ins Fernwärmenetz eingespeist. Der auf den Prüfständen produzierte Strom versorgt nicht nur bedarfsgerecht den Standort, er wird auch in Wärme umgewandelt und so gespeichert. Überschussmengen werden in das öffentliche Stromnetz eingespeist. INNIO sieht in diesem strategischen Ansatz das Potenzial zur Realisierung der Klimaneutralität des Jenbacher Standorts – und damit zu einer beispielhaften Umsetzung der Energiewende.
Unser weltweites Energiesystem muss fundamental umgestellt werden. In Jenbach zeigen wir vor, wie Klimaneutralität realisiert werden kann.
Rudolf Raunig, Director Infrastructure der INNIO Gruppe am Standort Jenbach